ESG Rating
ESG Rating kurz erklärt
Was versteht man unter einem ESG Rating?
Ein ESG-Rating bewertet die Nachhaltigkeit und ethische Leistung eines Unternehmens anhand von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien. Environmental (Umwelt) umfasst Aspekte wie Energieverbrauch, Emissionen und Umweltmanagement. Social (Soziales) berücksichtigt Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und soziales Engagement. Governance (Unternehmensführung) bewertet Unternehmensführung, Transparenz und ethische Geschäftspraktiken. ESG-Ratings werden von spezialisierten ESG-Rating Agenturen erstellt; eine gesetzliche Verordnung über Rating-Tätigkeiten ist in Arbeit. Die Ratings helfen Investoren, die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen zu bewerten: ein hohes ESG-Rating zeigt an, dass ein Unternehmen nachhaltige und verantwortungsvolle Praktiken verfolgt, was potenziell zu langfristigen Wertsteigerungen und geringeren Risiken führen kann.
Eine „ESG-Rating-Verordnung“ gibt es noch nicht – aber EU-Verordnungen mit erheblichem Einfluss auf ESG-Ratings
Überblick über aktuell geltende EU-Verordnungen für ESG-Ratings
- Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR): Indem die SFDR Transparenz über Nachhaltigkeitsrisiken und -faktoren fordert, beeinflusst sie auch die Methodologien und Offenlegungspraktiken von ESG-Ratingagenturen.
- EU-Taxonomie-Verordnung: Die Taxonomie liefert klare Kriterien für die Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit, die von ESG-Ratingagenturen berücksichtigt werden müssen.
- Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD): Durch standardisierte und detaillierte Nachhaltigkeitsberichte erhalten ESG-Ratingagenturen bessere und verlässlichere Daten für ihre Bewertungen.
- Europäische Kommission und ESMA-Aktivitäten: Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) und die Europäische Kommission arbeiten daran, die Transparenz, Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit von ESG-Ratings zu verbessern, einschließlich der Bewertung der Methodologien und Offenlegungspraktiken der Agenturen.
- Regulierung von ESG-Ratingagenturen: Es gibt Diskussionen und Vorschläge auf EU-Ebene, ESG-Ratingagenturen strenger zu regulieren, um mehr Transparenz und Vergleichbarkeit sicherzustellen.
Häufig gestellte Fragen
Was sagt ein ESG Rating aus?
Ein ESG-Rating bietet eine umfassende Bewertung der Nachhaltigkeits- und Ethikpraktiken eines Unternehmens in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Es dient als wichtiges Werkzeug für Investoren, Stakeholder und die Öffentlichkeit, um die ESG-Leistung eines Unternehmens zu beurteilen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Ein hohes ESG-Rating deutet auf ein Unternehmen hin, das stark in nachhaltige und verantwortungsbewusste Geschäftspraktiken investiert, während ein niedriges Rating auf Verbesserungsbedarf hinweist.
Wie wird der ESG-Score berechnet?
Der ESG-Score wird durch die Bewertung zahlreicher Kriterien in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ermittelt. Diese Kriterien werden gewichtet und zu einem Gesamt-Score aggregiert, der die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens widerspiegelt. Der genaue Prozess und die Gewichtungen können je nach Ratingagentur und Branche variieren. Eine ESG-Score Berechnung im Bereich Umwelt könnte beispielsweise so aussehen: – Emissionen: 80/100 – Energieverbrauch: 70/100 – Wasserverbrauch: 75/100 – Gewichtung: Emissionen (40%), Energieverbrauch (30%), Wasserverbrauch (30%) – Daraus folgt ein Umwelt-Score: (80 * 0.4) + (70 * 0.3) + (75 * 0.3) = 77.5
Was ist ein gutes ESG-Rating?
Ein gutes ESG-Rating zeigt an, dass ein Unternehmen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung vorbildliche Maßnahmen implementiert hat. Allerdings variieren die Ratingskalen zwischen den verschiedenen ESG-Ratingagenturen, was die Interpretation erschweren kann; an einer gesetzlichen EU-Rating-Verordnung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wird gearbeitet. Ein gutes Rating wird allgemein durch hohe Werte (z.B. AAA bei MSCI, niedrige Risikowerte bei Sustainalytics) charakterisiert. Es zeigt, dass ein Unternehmen nachhaltige, verantwortungsvolle und gut geführte Praktiken hat, was es attraktiver für Investoren und Stakeholder macht.