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Klimaneutral

Klimaneutral sein und werden – die aktuelle Herausforderung für Unternehmen

Wann ist etwas klimaneutral?

Klimaneutral ist eine Person, ein Unternehmen oder ein Produkt, wenn sie bzw. es netto keine Treibhausgas (THG)-Emissionen verursacht. Dies wird erreicht durch die Minimierung der eigenen THG-Emissionen und die Kompensation verbleibender Emissionen durch Klimaschutzprojekte wie Aufforstung oder die Bindung von Emissionen durch CCS. So soll ein Gleichgewicht zwischen erzeugten und ausgeglichenen bzw. gebundenen Emissionen erreicht werden, um den Klimawandel nicht weiter zu fördern und langfristig zum globalen Klimaschutz beizutragen. Mit dem Europäischen Green Deal strebt die EU bis 2050 Klimaneutralität an, und Deutschland setzt sich Treibhausgasneutralität bis 2045 zum Ziel.

 

Treibhausgasemissionen reduzieren und ausgleichen, um als Unternehmen klimaneutral zu werden – aber wie?

Schritte auf dem Weg zu Klimaneutralität

  • Emissionserfassung und -analyse: Erfassung aller relevanten Emissionsquellen, einschließlich direkter (Scope 1) und indirekter Emissionen (Scope 2 und 3) und Nutzung von Methoden zur Berechnung des CO-Fußabdrucks, um Hauptemissionsquellen zu identifizieren. Auf dieser Basis kann ein Emissionsinventar nach anerkannten Berichtsstandards (z.B. GHG Protocol) erstellt werden.
  • Ziele setzen: Festlegung konkreter, messbarer Ziele zur Emissionsreduktion inklusive eines realistischen Zeitplans zur Umsetzung.
  • Emissionen reduzieren: Implementierung von Maßnahmen, um Emissionen zu minimieren. Hierzu kann die Verbesserung der Energieeffizienz, die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen, die Auswahl von Materialien und Lieferanten, die nachhaltige Praktiken anwenden und die grundsätzliche Optimierung von Produktions- und Geschäftsprozessen dienen. Wichtig ist, dass Mitarbeiter entsprechend geschult und motiviert werden, um sämtliche Maßnahmen mitzutragen.
  • Restemissionen kompensieren: Investition in Klimaschutzprojekte, die CO binden oder einsparen. Beispiele sind Aufforstungsprojekte, erneuerbare Energieprojekte oder Energieeffizienzprojekte in Entwicklungsländern. Zertifizierungen sollte ausschließlich durch anerkannte Standards wie den Gold Standard oder den Verified Carbon Standard (VCS) erfolgen.
  • Überwachung und Berichterstattung: Kontinuierliche Überwachung und regelmäßige und transparente Kommunikation der Emissionen und der Fortschritte bei der Emissionsreduktion. Dies kann in Nachhaltigkeitsberichten oder durch spezielle Klimaberichte erfolgen.
  • Stakeholder-Einbindung: Einbindung der Mitarbeiter in Nachhaltigkeitsinitiativen und Information der Kunden über laufende und geplante Klimaschutzmaßnahmen und erzielte Fortschritte. Zweckdienlich ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, NGOs und Regierungsorganisationen zur Förderung gemeinsamer Klimaschutzprojekte.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Nutzung von Feedback und neuen Technologien zur kontinuierlichen Verbesserung der Klimaschutzstrategien und verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung.

Häufig gestellte Fragen

Ein Unternehmen kann sich als klimaneutral bezeichnen, wenn es nachweislich alle seine Treibhausgasemissionen erfasst, wirksame Maßnahmen zur Emissionsreduzierung implementiert und verbleibende Emissionen vollständig durch verifizierte Kompensationsprojekte ausgleicht. Dies sollte durch unabhängige Verifizierungsstellen überprüft und in einem transparenten Berichterstattungsprozess dokumentiert werden.

Der Unterschied zwischen “Net Zero” und “klimaneutral” liegt in den Zielen und Methoden zur Emissionsreduktion. Als klimaneutral bezeichnet man ein Unternehmen, das alle seine verbleibenden Emissionen durch CO₂-Kompensationsprojekte ausgleicht, sodass die Nettoemissionen null betragen. Net Zero hingegen umfasst oft langfristige und tiefgreifende Maßnahmen zur strukturellen Emissionsreduktion. Der Begriff beschreibt die Bemühungen eines Unternehmens, seine Emissionen so weit wie möglich auf null zu reduzieren und nur die unvermeidbaren Restemissionen zu kompensieren.

Um klimaneutral zu werden, sollte ein Unternehmen im ersten Schritt alle Treibhausgasemissionen messen und dokumentieren. Dies dient als Ausgangspunkt für die Definition und Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen, beispielsweise die Verbesserung der Energieeffizienz, die Nutzung von erneuerbaren Energien und die Einführung von nachhaltigen Prozessen. Verbleibende Emissionen müssen kompensiert werden, indem das Unternehmen in zertifizierte Klimaschutzprojekte investiert. Wichtig ist das regelmäßige Überprüfen der Ergebnisse und eine transparente Berichterstattung.

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