Warum wird Nachhaltigkeit für Unternehmen immer wichtiger?

In einer Zeit, in der Klimawandel und soziale Ungerechtigkeiten immer drängender werden, zeigt eine Studie von McKinsey, dass Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Kernstrategie integrieren, langfristig besser abschneiden.
19. April 2024

„Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für jedes zukunftsorientierte Unternehmen.“ – Dr. Jane Goodall

In einer Zeit, in der Klimawandel und soziale Ungerechtigkeiten immer drängender werden, zeigt eine Studie von McKinsey, dass Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Kernstrategie integrieren, langfristig besser abschneiden. Diese Unternehmen verzeichnen nicht nur höhere Gewinne, sondern gewinnen auch das Vertrauen von Verbrauchern und Investoren gleichermaßen.

Aber was versteht man überhaupt unter Nachhaltigkeit im Unternehmen? Nachhaltigkeit im Unternehmen bezieht sich auf Strategien und Praktiken, die darauf abzielen, wirtschaftliche Leistung mit sozialer und ökologischer Verantwortung in Einklang zu bringen. Es geht darum, den Unternehmenswert langfristig zu erhalten oder zu steigern, indem man ökologische, soziale und ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Gesetzliche Vorschriften und Regulierungen

Die Gründe, warum ein Unternehmen zunehmen nachhaltig agiert, sind vielschichtig, die klaren Treiber sind jedoch die immer stringenteren gesetzlichen Vorschriften und Regulierungen, die Unternehmen im Nachhaltigkeitskontext umsetzen müssen, wenn sie hohe Strafen und rechtliche Konsequenzen vermeiden möchten.
In den vergangenen Jahren hat die EU einen umfassenden politischen Rahmen geschaffen, um das selbst gesteckte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 erreichen zu können – dies ist sicherlich einer der Gründe für Nachhaltigkeit. Dazu gehören vor allem der Green Deal, die Nachhaltigkeitsreporting-Richtlinie CSRD und die EU Taxonomie. Durch gezielte Investitionen, Offenlegung und Verbraucherschutz soll das Kapital in die grüne (und faire) Transformation gelenkt werden. Die Lieferkette rückt durch gesetzliche Regelungen wie CSDDD und LkSG in den Fokus nationaler Aufsichtsbehörden. Die damit verbundenen Prüf- und Berichtspflichten betreffen viele Unternehmen direkt oder indirekt und sind damit wichtige Themen für Unternehmer*innen.
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Reputation und Markenimage

Neben den rechtlichen Konsequenzen können Verstöße gegen oben genannte Richtlinien oder auch ein vorgetäuschtes Engagement für Nachhaltigkeit Reputation und Markenimage eines Unternehmens langfristig schädigen und einer der Gründe für Nachhaltigkeit sein. Pflichtverletzungen und Skandale renommierter Unternehmen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Für großes Aufsehen sorgte beispielsweise BMW 2023, als ein Zulieferer wegen Nichteinhaltung des deutschen Lieferkettengesetzes in Verruf geriet: Es gab Hinweise auf massive Menschenrechtsverletzung und Umweltschäden im Umfeld einer Mine in Marokko, aus der BMW einen nennenswerten Anteil seines Kobalts für E-Autobatterien bezog.

Der Firma Adidas wurde im gleichen Jahr Abfindungs- und Lohndiebstahl und die Verletzung grundlegender Gewerkschaftsrechte zum Verhängnis. Das Unternehmen blieb Beschäftigten in mehreren Zulieferfabriken in Kambodscha Lohnzahlungen in Höhe von fast 10 Millionen Euro schuldig. Statt ausstehende Löhne und Abfindungen zu zahlen, flossen Investitionen in vermeintliche „Nachhaltigkeits“-Programme: Adidas versprach, bis 2025 neun von zehn Artikeln aus ökologisch bevorzugten Materialien wie recyceltem Kunststoff herzustellen. Das Plastik für das DFB-Trikot zur Fußball-WM 2022 kam jedoch aus Thailand und den Philippinen, wo Kinder Plastikflaschen sammelten. Klassisches Greenwashing. Hier reihen sich auch weitere bekannte Textilfirmen wie Zara, H&M und Zalando ein. Und dies sind nur ein paar Beispiele.
Die Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie ist für Unternehmen also essenziell, um am Markt bestehen zu können – sowohl aus gesetzlicher Sicht als auch aus Imagegründen.

“Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.” – Vereinte Nationen, Brundtland-Bericht 1987

Wie können Unternehmen nachhaltig wirtschaften?

Unternehmen können auf verschiedene Weise nachhaltig wirtschaften, indem sie ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte in ihre Geschäftsstrategien integrieren und in ihren Lieferketten – bestenfalls bereits bei der Auswahl von Lieferanten – sicherstellen. Oberstes Ziel ist es, so ressourcenschonend wie möglich zu handeln. Für Unternehmen kann das je nach Größe, Branche und Geschäftsmodell etwas anderes bedeuten.

Beispiele für nachhaltiges Wirtschaften sind die Optimierung der Energiebilanz durch Reduzierung von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen sowie Nutzung erneuerbarer Energien, die Minimierung von Abfall und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft, Investitionen in Forschung und Entwicklung nachhaltiger Technologien und Geschäftsmodelle, die Sicherstellung fairer Arbeitsbedingungen und die Achtung der Menschenrechte.

Eine transparente Berichterstattung, die sämtliche nachhaltigen Praktiken und Fortschritte eines Unternehmens offenlegt, ist das i-Tüpfelchen des nachhaltigen Wirtschaftens.
Idealerweise wird die Planung, Steuerung und Kontrolle von Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb eines Unternehmens durch ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement gewährleistet. Dies umfasst die systematische Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in sämtliche Geschäftsstrategien, Prozesse und in die Unternehmenskultur.

Zur Erstellung einer passenden und praxistauglichen Nachhaltigkeitsstrategie mit messbaren Zielen sind folgende Schritte notwendig:

1. Ist-Analyse: Werden im Unternehmen bereits Maßnahmen umgesetzt, die auf Nachhaltigkeitsaspekte einzahlen?
2. Gap-Analyse: Wo möchte das Unternehmen hin und welche konkreten Nachhaltigkeitsziele möchte es erreichen? Was fehlt im Ist-Zustand?
3. Konzepterstellung: Welche Maßnahmen sind im Unternehmen umzusetzen, um diese Ziele zu erreichen? Was ist realistisch umsetzbar? Es werden weitere Maßnahmen bestimmt und priorisiert. Auf dieser Basis kann ein Implementierungsplan erstellt werden, der klar definiert, in welchem Zeitraum welche Maßnahmen zu welchem Zweck eingeführt werden.
4. Überwachung und Optimierung der Maßnahmen: Welche Maßnahmen wurden in der dafür vorgesehenen Zeit umgesetzt? Inwieweit haben sie zur Nachhaltigkeit im Unternehmen beigetragen? Können die Ziele wie geplant erreicht werden? Falls nicht, sollte das Konzept optimiert und ggf. neue oder überarbeitete Maßnahmen eingeführt werden.

Nachhaltigkeit automatisieren

Eine Automatisierung des Nachhaltigkeitsmanagements kann Unternehmen helfen, effizienter und effektiver nachhaltige Praktiken zu implementieren und zu überwachen.

Welche Vorteile hat Nachhaltigkeit für Unternehmen?  

Durch die Integration von Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsmodelle können Unternehmen nicht nur ihre ökologische und soziale Verantwortung erfüllen und Compliance mit den relevanten gesetzlichen Vorgaben sicherstellen, sondern auch langfristige wirtschaftliche Vorteile erzielen und ihre Marktposition stärken.

Welche Vorteile sind das? Warum wird nachhaltiges Wirtschaften wichtig? Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Kunden? Hier lesen Sie, in welchen Bereichen Unternehmen profitieren:
Kosteneinsparungen und Effizienz: Senkung von Betriebskosten durch Energieeffizienzmaßnahmen und Ressourcenschonung. Langfristig können nachhaltige Strategien erhebliche wirtschaftliche Vorteile bieten.

Kundenanforderungen und Markttrends: Stetig steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten, da Verbraucher sich der Umwelt- und Sozialauswirkungen ihrer Einkäufe immer bewusster werden und Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen bevorzugt werden, die nachhaltige Praktiken anwenden.

Reputation und Markenimage: Stärkung von Markenimage, Vertrauen und Loyalität der Kunden durch starkes Engagement für Nachhaltigkeit. Unternehmen, die als nachhaltig wahrgenommen werden, können sich von der Konkurrenz abheben und ihre Marktposition verbessern.

Zugang zu Kapital: Verbesserter Zugang zu Investitionen und Kapital, da Investoren zunehmend Wert auf nachhaltige Investitionen legen und vermehrt auf Kriterien in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (englisch: Environmental, Social and Governance, kurz ESG) Zudem kann auf Investitionsprogramme und -fonds zugegriffen werden, um nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern.

Risikomanagement und Widerstandsfähigkeit: Minimierung und Mitigation von Risiken im Zusammenhang mit Klimawandel, Ressourcenknappheit und regulatorischen Veränderungen. Dies kann langfristig die operative Widerstandsfähigkeit und Stabilität eines Unternehmens erhöhen.

Mitarbeiterbindung und Gewinnung von Talenten: Förderung der Zufriedenheit, Motivation und Bindung der Mitarbeiter und Stärkung des Rufes als Arbeitgeber, da viele Arbeitnehmer es bevorzugen, für verantwortungsbewusste Unternehmen zu arbeiten.

Innovationsförderung und Wettbewerbsvorteil: Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsmodelle und damit Verbesserung der Marktposition und ggf. Zugang zu neuen Märkten durch neue, umweltfreundliche Technologien und Prozesse zu entwickeln.

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